Der 3. Oktober markiert in diesem Jahr das 35. Jubiläum der Deutschen Einheit – ein Tag, der in Dresden von besonderer Bedeutung ist. Die Stadt spielte eine zentrale Rolle in der Friedlichen Revolution: Hier versammelten sich Menschen mit Kerzen in den Händen, um für Freiheit und Demokratie einzutreten. Unvergessen bleibt auch der Auftritt von Bundeskanzler Helmut Kohl auf dem Dresdner Neumarkt im Dezember 1989, der vielen Hoffnung und Zuversicht gab. Dresden wurde so zu einem Symbol für den Mut der Bürgerinnen und Bürger, Grenzen zu überwinden und eine neue Zukunft zu gestalten.
Heute, 35 Jahre später, ist Deutschland zusammengewachsen – doch die Einheit ist kein Zustand, der sich von selbst erhält. Sie muss täglich mit Leben gefüllt werden. Gerade Dresden zeigt, wie sehr Geschichte, Kultur und wirtschaftliche Dynamik miteinander verbunden sind und wie sehr dies unser Land bereichert.
Die Wiedervereinigung hat Dresden nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich geprägt. Die Stadt hat sich zu einem bedeutenden Standort für Wissenschaft und Forschung entwickelt. Vor allem die Mikroelektronik und Halbleiterindustrie tragen den Namen Dresdens mittlerweile in die Welt hinaus. Auch die Bauwirtschaft profitierte vom Aufbruch der 1990er Jahre, sichtbar etwa am neu gestalteten Neumarkt, der heute als Aushängeschild der Stadt gilt.
Gleichzeitig steht Dresden – wie viele andere Kommunen – vor finanziellen Herausforderungen. Doch die Erfahrung zeigt, dass die Stadt immer wieder die Kraft findet, Lösungen aus der Mitte der Gesellschaft heraus zu entwickeln. Vernunft, Zusammenhalt und Tatkraft sind auch in schwierigen Zeiten die Schlüssel, um Herausforderungen zu meistern.
Der Tag der Deutschen Einheit ist deshalb nicht nur ein Anlass zum Rückblick, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft. Dresden bleibt ein Ort, an dem Freiheit, Demokratie und Zusammenhalt sichtbar gelebt werden – und an dem deutlich wird, wie wertvoll die Einheit für kommende Generationen ist.